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Geschichten aus Gletsch

Die Dampfbahn Furka-Bergstrecke

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- Geschichte 8

Im Jahr 1912 erfolgt der Spatenstich zum Bau einer meterspurigen Eisenbahnverbindung von Brig via Gletsch und Andermatt nach Disentis/Mustér. Die gut 100 km lange Strecke mit mehreren Zahnstangenrampen umfasst als Herzstück den 1874 m langen Furka-Scheiteltunnel. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges konnte der Abschnitt zwischen Brig, Oberwald und Gletsch eröffnet werden. Der Rest der Strecke wurde erst 1925 fertig gebaut und am 3. Juli 1926 als Furka-Oberalp-Bahn (FO) in Betrieb genommen. Als besondere Attraktion gilt bis heute die Stahlbrücke über das Steffenbach-Tobel auf der Urner Seite. Sie kann in drei Teile zerlegt und während der Wintermonate zum Schutz vor dem Lawinenschnee seitlich zurückgeklappt werden.

Ab 1930 fuhren die ersten Züge des Glacier Express mit durchlaufenden Wagen zwischen Zermatt, Chur und St. Moritz an Gletsch vorbei. Im Jahr 1942 wurde die Verbindung elektrifiziert. Einige Dampflokomotiven wurden nach Indochina (Vietnam) verkauft.

Der 1982 fertig gestellte Furka-Basistunnel mit 15,44 km Länge ermöglichte erstmals den ganzjährigen Bahnbetrieb zwischen Oberwald und Realp. In der Folge sollte die Bergstrecke via Gletsch stillgelegt und abgebrochen werden. Aber es gab viele Leute, die diese einzigartige Verbindung nicht aufgeben wollten. Zur Rettung wurde ein Verein mit Sektionen in der Schweiz, Deutschland und Holland gegründet. Fronarbeitskräfte sanierten die 17,8 km lange Trasse, holten mehrere Schweizer Dampflokomotiven aus Vietnam zurück und machten sie wieder betriebsfähig.

Bis 2010 gelang die durchgehende Wiederinbetriebnahme zwischen Oberwald, Gletsch und Realp. Seitdem fahren die Nostalgiezüge der Furka-Dampfbahn während der Sommermonate und befördern in gut 50 Betriebstagen jeweils ungefähr 25'000 Reisende. Die Dampfbahnreisen sind für den Tourismus in den Bergtälern Goms und Urseren ein attraktives Ausflugsangebot.

 

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